In der Kategorie Unterwegs berichte ich von Ausflügen und Reisen mit Schwerpunkt auf Kulinarischem.
Unterwegs ist es nicht immer möglich wie zu Hause zu essen. Manchmal möchte man das auch gar nicht. Denn zum Reisen gehört es, Neues zu entdecken und zu erfahren.
Erfreulicherweise gibt es immer mehr Cafés und Restaurants, die gesündere und manchmal sogar gesunde Speisen anbieten. Diese gilt es zu finden und zu unterstützen.
Meine Fundstücke stelle ich in den Unterwegs-Beiträgen vor. Ich freue mich über weitere Tipps. Schreibt sie in die Kommentare. Auch Ergänzungen zu den vorgestellten Orten sind sehr willkommen.
Wenn dir eine gesunde Ernährung am Herzen liegt und du auf deinem Weg dorthin noch nicht so sicher unterwegs bist, lass die Zügel auf Reisen nicht zu locker. Zu groß ist die Gefahr in alte Gewohnheiten zurückzufallen. Sei ehrlich zu dir und spüre in dich hinein, wie weit du vom Weg abweichen kannst ohne ganz davon abzukommen.
Pflanzenköstlich unterwegs in Würzburg
Mein Ururgroßvater müttermüttermütterlicherseits, also meiner Großmutter Mutter Vater - kannst du mir noch folgen? - oder vielleicht einfacher der Vater der Mutter meiner Großmutter mütterlicherseits, war kein Geringerer als Jöns Persson Lindahl, der als Stadtgärtner den Ringpark in Würzburg gestaltete. Da er sich jedoch erschoss bevor er meine schwangere Ururgroßmutter heiraten konnte oder wollte, taucht der Familienname Lindahl allerdings nicht direkt in unserem Familienstammbaum auf. Und so blieb mir lange schleierhaft, was meine Großmutter mit dem schwedischen Gärtnerblut in unseren Adern meinte. Erst kurz vor ihrem Tod erzählte sie mir die Geschichte. Vollends geklärt wurden die verwandtschaftlichen Beziehungen nun bei einem Familientreffen in Würzburg. Ich nahm dies zum Anlass für ein verlängertes Wochenende in der Stadt.
Ich mache sehr gerne Städtereisen. Die üblichen Sehenswürdigkeiten interessieren mich dabei weniger. Vielmehr geht es mir darum, in das ganz bestimmte Lebensgefühl einer Stadt einzutauchen und mich so fast als Einheimische und nicht als Besucherin zu fühlen. So war ich im Jahr vor dem Anschlag auf das World Trade Center in New York und habe die Türme nicht einmal wahrgenommen. In Brüssel habe ich mit einer Freundin ein zum Verkauf stehendes Haus besichtigt und wir haben uns ausgemalt, wie wir es einrichten würden und wie unser Alltag in Brüssel aussehen könnte. Und in Wien bin ich bei meinem Morgenlauf im Augarten jeden Tag denselben Läufern und Spaziergängern begegnet und hatte schon am zweiten Tag das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein.
Unterkunft
Besonders einheimisch fühlt man sich zweifellos, wenn man die Unterkunft über AirBnB oder Couchsurfing bucht. Ich gehe gerne ins Hostel. Nicht so steif und anonym wie viele Hotels und doch ausreichend Privatsphäre. Ein großer Vorteil ist auch die meist vorhandene Gästeküche. Und natürlich der günstige Preis. Dann kann man öfter Kaffeetrinken gehen.
In Würzburg habe ich mich im Babelfish einquartiert. Das Hostel liegt sehr zentral. Man sieht es schon beim Verlassen des Bahnhofs. Und die Innenstadt ist gleich ums Eck. Von aussen macht das Gebäude keinen sonderlich einladenden Eindruck. Umso gemütlicher ist es dann drinnen. Es gibt eine schöne Dachterrasse im Innenhof, eine gut ausgestattete Küche, eine kleine Bar, Hafermilch zum Kaffee... und sehr freundliches Personal. Also alles bestens.
Das Lebensgefühl einer Stadt
Besonders gut kann man die Atmosphäre einer Stadt einfangen, indem man viel Zeit in Cafés verbringt. Finde ich zumindest. Und klar, ich könnte meine Tage auch einfach hier in (Neu-)Ulm im Café vertrödeln. Tue ich auch. Aber in einer fremden Stadt ist es doch irgendwie anders.
Besonders gerne besuche ich auch die Stadtbibliothek. Die meisten Bibliotheken verfügen mittlerweile über ein Lesecafé, wo man bei einer Tasse Kaffee oder Tee stundenlang verweilen und Zeitungen und Zeitschriften lesen kann. In Würzburg ist die Bibliothek im wunderschönen Falkenhaus untergebracht.
Kulinarisches und Kulturelles
Ich habe mir vor der Reise schon Tipps zu Cafés und Restaurants mit veganem Angebot geben lassen und auch im Internet recherchiert. Einiges davon habe ich ausprobiert, manches spontan beim Bummeln entdeckt. Wenn man nicht gerade in einer Großstadt wie Berlin oder Wien unterwegs ist, tut man sich meist immer noch schwer in Cafés und Restaurants etwas zum Essen zu finden, was pflanzlich UND gesund ist. Mangels entsprechenden Angebots drücke ich daher auf Reisen auch mal ein oder zwei Augen zu und genieße ein Stück Kuchen mit Zucker und Weißmehl oder einen veganen Burger oder Falafel-Wrap. Das Schöne in Städten ist, dass man jederzeit auf dem Markt oder im (Bio-)Supermarkt frisches Obst und Gemüse und auch sonst allerhand Gesundes zu essen kaufen kann. Und somit akuten Nährstoffmangel beheben. Oder den Hunger stillen, wenn die Portion zu klein ausfällt. Was leider häufig der Fall ist.
Kulturelle Erlebnisse und Entdeckungen ergeben sich bei mir meist spontan. Da wird nichts geplant. Es geht hier schließlich nicht um eine Studienreise. Was natürlich nicht bedeutet, dass ich keinerlei Interesse an Kultur habe. Kommt ja auch darauf an, was man sich darunter vorstellt. Essen und Trinken fällt auch in die Kategorie Kultur. Und ein Kaffee zur Lektüre von Zeitungen und Zeitschriften in der Stadtbibliothek zählt für manche schon fast zur Hochkultur.
Doch nun lass dich mitnehmen auf einen Streifzug durch die fränkische Metropole.
Café Sturbock
Mir war am Nachmittag erst einmal nach Kaffee und Kuchen. Das Sturbock wurde mir von Christof von einfach bewusst empfohlen.
Es gab mehrere vegane Kuchen, die alle verlockend aussahen. Da fiel die Wahl schwer. Ich habe mich schließlich für einen Schoko-Mandelkuchen entschieden und wurde nicht enttäuscht. War köstlich!
Auch das Angebot auf der Karte und das Essen auf den Tellern der anderen Gäste sah sehr ansprechend aus. Hier legt man zudem Wert auf regionale Produkte in Bio-Qualität. Und die Atmosphäre ist sehr angenehm.
Klare Empfehlung!
Afrika in Würzburg
Anschließend bin ich zufällig auf die sehenswerte Fotoausstellung "Afrikanische Dämmerung: Verschwindende Rituale und Zeremonien" der Fotografinnen Carol Beckwith und Angela Fisher gestoßen. Diese wird anlässlich des jährlich in Würzburg stattfindenden Africa Festivals im Foyer der Universität gezeigt. Ich habe ein paar der wunderschönen Fotos fotografiert. Das Copyright der Originalaufnahmen liegt bei Carol Beckwith und Angela Fisher (© Carol Beckwith & Angela Fisher).
Falafel bei den Veggie Bros
Das schöne Wetter lud noch zu einem Spaziergang zur Festung Marienberg ein. Und dann war es auch schon Zeit zum Abendessen. Hierzu war ich bei den Veggie Bros. Seit ich 1998 in Jerusalem erstmals Falafel gegessen habe bin ich ein großer Fan dieser Bällchen. In Israel waren es weniger Bällchen als vielmehr Frikadellen. Man konnte sie überall bei Straßenhändlern kaufen. Einfach so. Ohne alles. Falafel pur. Aber im Wrap mit Salat und Soße sind sie auch nicht zu verachten. Schön, dass es Falafel längst auch hier bei uns gibt.
Leider konnte ich kein Foto meines Falafel-Wraps machen. Dafür hätte ich den Wrap auf den Teller legen müssen. Und dann wäre ein Großteil der üppigen Füllung herausgefallen. Ohnehin bin ich nicht in der Lage Falafel oder Burger kleckerfrei zu essen. Könnt ihr das? Wenn ja, wie geht das?
Auf jeden Fall war der Falafel-Wrap sehr gut. Ich hatte die Version Shantaram mit fruchtigem Apfel-Mango-Chutney. Wow! Ein echtes Geschmackserlebnis.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt hier auch. Fazit: uneingeschränkt empfehlenswert.
Entgegen der Wettervorhersage gab es am Samstagvormittag kräftige Regenschauer. Ideal für einen Aufenthalt im Lesecafé der Stadtbibliothek. Der Regen war schnell vorübergezogen und schon bald herrschte in der Stadt wieder reges Treiben. Überall wurden Buden aufgebaut, denn es war Mozartfest. Und so kam ich auch noch in den Genuss eines Konzerts in der Marienkapelle.
Martinelli Caffèwelt
Ich ließ mich treiben und legte immer wieder einen Kaffeestop ein. Ich trinke sehr gerne Kaffee und habe es mir zur Angewohnheit gemacht, kleine Kaffeeröstereien ausfindig zu machen und von dort Kaffee mitzunehmen. So kann ich etwas Urlaubsgefühl mit nach Hause bringen und noch eine Weile von meiner Reise zehren. Bis zur nächsten.
Das Martinelli ist eine kleine Caffebar. Der Kaffee schmeckt vorzüglich. Die Sojamilch gab es ohne Aufpreis.
Brückenschoppen auf der Alten Mainbrücke
Würzburg ist eine Weinstadt. Und was wäre ein Würzburgbesuch ohne einen Brückenschoppen auf der Alten Mainbrücke?
Hier wird fast ausschließlich Weißwein angebaut. Ich trinke lieber Rotwein. Nicht unbedingt schon am Nachmittag. Und schon gar nicht auf relativ leeren Magen. Aber es gibt ja auch noch den Rotling. Eine Cuvée aus roten und weißen Trauben, die gekühlt serviert wird.
Der Brückenschoppen ist nicht nur bei Touristen beliebt. Sonst hätte ich wahrscheinlich keinen genossen. Wegen des Einheimischengefühls. Siehe oben.
Jedenfalls schmeckt der Rotling sehr gut. Erfrischend. Genau das Richtige für den späten Nachmittag. Und die Stimmung auf der Brücke mit Blick auf die Marienfeste ist sowieso klasse. Wir hatten ja das Glück, die letzten beiden noch verfügbaren Gläser zu ergattern. Die Anzahl der gleichzeitig ausgegebenen Gläser ist nämlich begrenzt. Siehe hier.
Am Abend stand der offizielle Teil des Familientreffens auf dem Programm. Hierzu gibt nichts über kulinarische Höhen zu berichten. Ich bin hungrig zu Bett gegangen und habe mich am nächsten Morgen über das FRÜHstück im Hostel gefreut. Aber ich hatte viele tolle und inspirierende Gespräche. Ich wusste gar nicht, was für interessante Menschen es in meinem weiteren Familienkreis gibt. Und genau wegen solcher Erfahrungen bin ich gekommen. Nicht des Essens wegen. Dafür habe ich die Tage davor und danach vorgesehen.
Auf dem Stein-Wein-Pfad durch den Würzburger Stein
Nach dem Frühstück wandelte ich auf dem Stein-Wein-Pfad durch den Würzburger Stein. Der Würzburger Stein ist die größte zusammenhängende Einzellage Deutschlands. Die Sonne schien von einem wolkenlosen Himmel und die besondere Geographie des Steins verstärkte deren Wirkung noch. Fast wie bei einem Brennglas. Und so wähnte ich mich eher in Italien oder Südfrankreich denn in Franken. Während des gesamten Spaziergangs hat man einen wunderschönen Blick auf den Main und die Stadt.
Marathon
Schließlich zog mich die den Hang heraufschallende Musik zurück in die Stadt. Es waren die Streckenbands. Denn es war Marathon-Sonntag. Hätte ich das gewusst hätte ich mitlaufen können. Wenn ich eh schon da war. Zumindest den halben. Denn ein Halbmarathon geht immer. Selbst nach einer Flasche Rotwein und in Wanderstiefeln. Ich hatte weder eine Flasche Rotwein intus noch Wanderstiefel an den Füßen. Aber Zuschauen ist auch mal schön. Und da ich erst am Wochenende zuvor den Albtraum100 gelaufen war konnte ich das Zuschauen genießen. Ohne dass meine Beine unruhig wurden. Also beim Bäcker etwas zu Essen und einen Kaffee besorgen - selbstverständlich vorbildlich im mitgebrachten Becher - und ab auf die Alte Mainbrücke. Auf das große dichte Läuferfeld wartete ich allerdings vergebens. In Würzburg laufen nicht sehr viele Marathon.
Café & Bar Neubau und Café Vue
Für Kaffee und Kuchen habe ich das Café Neubau besucht, das mir hierfür empfohlen wurde. Der Kuchen war gut, hat mich allerdings nicht übermäßig begeistert. Ich glaube das Café ist eher für das Frühstück oder für etwas Herzhaftes bekannt und beliebt. Das Ambiente ist sehr schön und das Personal sehr freundlich und zuvorkommend.
Später saß ich dann noch im Café Vue und habe bei schönster Aussicht auf den Main und die Festung Marienberg eine Kleinigkeit gegessen. Das Café Vue ist in einem Container untergebracht. Die meisten Plätze gibt es draußen auf der Terrasse. Aber ich fand es drinnen viel schöner. Die beste Aussicht genießt man von den Plätzen direkt am Panoramafenster. Im Vue gibt es eine feine Auswahl an lecker klingenden Gerichten. Und nicht nur die Aussicht, auch das Flair dort hat mir sehr gut gefallen. Meine Veggie-Bowl war genau nach meinem Geschmack. Gesund und bunt. Aber leider sehr klein.
Aufgrund der tollen Lage und der schönen Atmosphäre und des guten Essens trotz kleiner Portion auf jeden Fall einen Besuch wert.
Führung im Weinkeller
Zwischen Kaffeetrinken und Abendessen vertiefte ich das Thema Wein und stieg zu einer Führung hinab in den Staatlichen Hofkeller unter der Residenz. Bei Kerzenlicht herrscht hier eine ganz besondere Stimmung. Zum Abschluss gab es auch noch eine kleine Weinprobe.
In einer Weinstadt wie Würzburg gibt es natürlich auch noch weitere Keller zu besichtigen. Die hebe ich mir für einen nächsten Besuch auf. Der Staatliche Hofkeller jedenfalls soll zu den schönsten Weinkellern der Welt zählen. Das glaube ich gerne.
Übrigens hat so ein Fass wie auf dem Bild ein unglaubliches Fassungsvermögen von über 1000 Litern.
Der Sonntag mit dem Spaziergang durch den Stein und der Führung im Hofkeller stand im Zeichen des Weins. Am Montag lag der Schwerpunkt auf Kaffee. Ich hatte an den Tagen zuvor zwar schon jede Menge Kaffee getrunken. Aber noch keinen für zu Hause gekauft.
Kaffee Manufaktur
Die Kaffee Manufaktur empfängt ihre Gäste mit herrlichem Duft nach frisch geröstetem Kaffee. Denn die Röstmaschine für die traditionelle Trommelröstung steht gleich vorne im Laden. Hier kann man bei einer Tasse Kaffee dem Röstmeister bei der Arbeit zuschauen. Ich hatte mich dazu für eine Tasse Pharao entschieden, einen mit Kardamom gewürzten handgefilterten Kaffee.
In der Kaffee Manufaktur wird ausschließlich fair gehandelter Kaffee von unabhängigen kleinen Kooperativen verarbeitet. Soweit möglich in Bio-Qualität.
Ausserdem nutzt die Kaffee Manufaktur nur Ökostrom aus erneuerbaren Energien.
Im hinteren Teil des Ladens, dort wo der Kaffeduft nicht mehr wahrnehmbar ist, gibt es auch Tee sowie (Trink-) Schokoladen und Confiserie.
Da ich gerne kräftigen und vollmundigen Kaffee mit schokoladigen und nussigen Aromen trinke habe ich mir für zu Hause einen Kolumbien Supremo mitgenommen.
Nochmal Martinelli Caffèwelt
Danach ging es direkt zu Martinelli. Dort habe ich jeden Tag einen Kaffee getrunken. Fehlte noch das Mitbringsel für zu Hause. Natürlich nicht ohne erst einmal noch einen Kaffee zu trinken. Für meine Vorlieben beim Kaffee und die Zubereitung in der French Press habe ich mir die Hausmischung No. 1 empfehlen lassen. Da ich gerade noch den Kolumbien Supremo in der Mühle habe konnte ich ihn noch nicht probieren und bin schon gespannt, wie er schmeckt.
Café Wunschlos Glücklich
Dann machte ich mich auf die Suche nach dem Café Wunschlos Glücklich. Es liegt versteckt in einem Hinterhof in einer Seitengasse. Zufällig kommen hier wohl die wenigsten vorbei. Es sei denn, sie schlendern so wie ich gerne abseits der Hauptstraßen durch die Gassen. Die oft erst einmal scheinbar gar nichts zu bieten haben. Um dann die tollsten Schätze zu offenbaren. Ich war in diesem Fall aber gezielt auf der Suche. Weil das Wunschlos Glücklich auf meiner Empfehlungsliste stand.
Hier ist der Name Programm. Das Café Wunschlos Glücklich ist ein Café ganz nach meinem Geschmack. Es gibt zwar einen kleinen Innenhof, aber wie schon im Café Vue fand ich es drinnen noch schöner. Dort herrscht Wohnzimmeratmosphäre und man könnte gut und gerne einen ganzen Tag hier abhängen. Morgens mit dem Frühstück beginnen. Später einen kleinen Mittagssnack. Und dann zu Kaffee und Kuchen übergehen. Und am Abend gibt es selbstverständlich auch noch etwas. Denn geöffnet ist täglich von 9 bis 22 Uhr.
Das Café hat mehrere Räume. Ein jeder mit ganz eigenem Charme. Es empfiehlt sich also in der Tat, einen ganzen Tag zu verweilen und sich mit der Speisenfolge durch die Räumlichkeiten zu bewegen. Oder einfach öfter vorbeizukommen.
Im Wunschlos Glücklich wird Wert auf regionale und nachhaltige Produkte gelegt. Dass auch der vegetarische und vegane Lebensstil wertgeschätzt wird zeigt sich an der vielfältigen Auswahl in diesem Bereich. Schade, dass für pflanzliche Milchalternativen ein ungewöhnlich hoher Aufpreis verlangt wird. Dafür bezahlen Kinder aber nur die Hälfte. So ist es auch Familien mit geringerem Einkommen möglich einmal auswärts zum Essen zu gehen.
Ich habe mir eine Stulle mit hausgemachtem Tomaten-Kapern-Aufstrich bestellt. Einen ähnlichen Aufstrich habe ich nach meiner Rückkehr zu Hause auch gemacht. Somit dürfte klar sein, dass er richtig gut war. Dazu einen frischen Ingwertee. Wahlweise mit Honig oder Agavendicksaft. Und weil er wirklich frisch zubereitet wurde konnte ich ihn auch gänzlich ungesüßt bekommen. Und warum keinen Kaffee? Nun, ich hatte an diesem Tag ja schon die ein oder andere Tasse und die zweite Tageshälfte stand erst noch bevor. Und nein, ich trinke nicht immer so viel Kaffee. Aber auf Reisen darf es schon mal etwas mehr sein.
Vrohstoff
Das Vrohstoff wollte ich unbedingt noch ausprobieren. Deshalb ging es zum Nachtisch dort hin. Wer vegan UND gesund - also im Sinne von pflanzenköstlich - essen will, ist hier richtig. Das Vrohstoff kommt dem Himmel auf Erden sehr nahe. Hier wird mit frischen und nur wenig verarbeiteten Produkten gekocht. Alle Speisen sind glutenfrei. So können auch Menschen mit Zöliakie hemmungslos schlemmen. Zudem sind die Gerichte standardmäßig vegan. Manche können auf Wunsch vegetarisiert werden. Zum Beispiel durch Hinzufügen eines Spiegeleis. Also genau der umgekehrte Ansatz zum sonst üblichen Weglassen, um ein Gericht zu veganisieren. Das gefällt mir sehr gut. Denn Weglassen suggeriert immer Verzicht. Und das macht keine Freude. Ich finde es ja prinzipiell einen guten Ansatz, die Basisversion eines jeden Gerichts rein pflanzlich zu gestalten und dieses dann auf Wunsch durch Hinzufügen einzelner Komponenten zu vegetarisieren oder omnivorisieren. So ist für jeden etwas dabei. Vegan, vegetarisch, omnivor, halal, koscher ...
Ich war für einen Nachtisch gekommen. Also entschied ich mich für ein Stück Zupfkuchen und einen Chococcino.
Das Angebot auf der Karte liest sich sehr verlockend. Was ich auf den Tellern anderer Gäste gesehen habe, konnte diesen Eindruck nur bestätigen. Hier möchte ich definitv nochmal herkommen und mich durch die Karte essen.
Das Ambiente wirkte auf mich modern und clean mit einer Prise Gemütlichkeit. Zum Zeitverträumen wie etwa im Wunschlos Glücklich lädt es aber weniger ein. Es ist eher ein Ort, den man in erster Linie des tollen Essens wegen besucht.
Café Fred
Ich hatte immer noch Platz im Magen. Und auch noch Zeit bis zur Abfahrt des Zuges. Daher machte ich noch einen Abstecher ins Café Fred. Heute war es deutlich ruhiger als am Wochenende. Da bin ich schon mal vorbeigekommen und es war bis auf den letzten Platz besetzt. Ein gutes Zeichen.
Der Beeren-Crumble hatte genau die richtige Balance aus Säure und Süße. Auch der Kaffee war ausgesprochen gut.
Es gab noch weitere vegane Kuchen zur Auswahl. Und interessante Zeitschriften. Und die Atmosphäre sagte mir auch rundum zu. Leider war meine Zeit begrenzt. Sonst wäre ich ganz sicher länger geblieben.
Es war ein wunderschönes Wochenende in Würzburg. Auf meiner Liste standen noch einige weitere Cafés und Restaurants, die ich gerne noch besucht hätte. Und in denen, die ich besucht habe, hätte ich gerne noch andere Speisen gekostet. Auch der Besuch weiterer Weinkeller hätte mich interessiert. Da gibt es nur eine Konsequenz. Ich werde wiederkommen.
Hast du Tipps für meinen nächsten Würzburgbesuch? Schreibe sie in die Kommentare. Gerne auch Vorschläge für andere Orte. Auch und vor allem solche, die nicht unbedingt auf der üblichen Liste von Orten stehen, die man vermeintlich gesehen haben sollte.
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