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Die optimale Ernährung - Teil 1

Die optimale Ernährung - Teil 1

Gesunde Ernährung ist so kompliziert. Nicht einmal die Experten sind sich einig darüber, was denn nun gesund ist. Was heute gilt ist morgen schon wieder falsch. Eigentlich darf man gar nichts mehr essen, weil alles irgendwie schadet, sogar Gemüse kann man ja kaum noch guten Gewissens essen, weil uns all die Pestizide vergiften. Da ist es sowieso egal, was ich esse und deshalb esse ich einfach alles, was mir schmeckt...

 

Solche oder ähnliche Aussagen hört man oft, wenn es um das Thema gesunde Ernährung geht. Und in der Tat, bei all den verschiedenen, teils widersprüchlichen Empfehlungen kann man schnell den Durchblick verlieren und sich im Dickicht aus Low-Carb, High-Carb, vegan, vegetarisch, Paleo, Keto, High Protein, Clean Eating und was es sonst noch alles gibt verirren.

 

Doch nicht, weil es wirklich so kompliziert ist oder selbst die Experten sich in wesentlichen Punkten scheinbar uneinig sind, sondern weil man allzuoft auf Details fokussiert ist statt auf das große Ganze zu schauen. Man sieht sozusagen vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr.

 

Mit dieser Artikelserie versuche ich, ein wenig Licht ins Dunkel des Ernährungsdschungels zu bringen.

 

 

Optimale Ernährung

Eine optimale Ernährung versorgt den Organismus mit allen für einen reibungslosen Ablauf sämtlicher Stoffwechselvorgänge und Körperfunktionen benötigten Nährstoffen. Dies umfasst sowohl die Makronährstoffe Kohlenhydrate, Fette und Proteine als auch Mikronähsrtsoffe wie Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Enzyme und sekundäre Pflanzenstoffe. Gleichzeitig sollte eine optimale Ernährung dem Organismus keine ihn übermäßig belastenden oder schädigenden Stoffe zuführen.

 

Gibt es eine solche Ernährung? Gar eine, die für alle Menschen gleich ist?

 

Denkt man hier an eine Ernährungsform, die vorgibt wovon wieviel verzehrt werden soll - etwa in Bezug auf das Verhältnis der Makronährstoffe zueinander wie bei Low- oder High-Carb-Diäten - oder eine Ernährung, die darüber definiert wird, was nicht gegessen wird - zum Beispiel tierische Produkte bei veganer oder gekochte Speisen bei rohköstlicher Ernährung - , so lautet die Antwort sicher Nein, eine solche Ernährung gibt es nicht.

 

So unterschiedlich die Menschen sind, so verschieden sind ihre Bedürfnisse und Vorlieben. Auch stellen verschiedene Lebensphasen und -umstände ganz unterschiedliche Anforderungen an die jeweilige Ernährung. Ebenso beeinflussen der kulturelle und geographische Hintergrund das individuelle Ernährungsmuster eines jeden Einzelnen.

 

Stellt man die Frage nach der Existenz einer optimalen Ernährung und deren Gestaltung allerdings von einer allgemeineren Warte aus, so lässt sich diese durchaus positiv beantworten, und zwar erstaunlich einfach:

Eat food. Not too much. Mostly plants.

Dies sind Michael Pollans berühmte sieben Worte. Auf Deutsch:

Esst Lebensmittel. Nicht zu viel. Hauptsächlich Pflanzen.

Punkt. Das ist alles. Dem ist nichts hinzuzufügen. Hierüber gibt es kaum Meinungsverschiedenheiten und es herrscht weitgehend Einigkeit zwischen nahezu allen Wissenschaftlern und Forschungsorganisationen weltweit.

 

Die einzelnen Aspekte dieser Definition einer optimalen Ernährung werden in noch folgenden Artikeln näher beleuchtet.

 

Zu Punkt zwei findet sich übrigens auf der Titelseite der aktuellen ZEIT (N°4 vom 17. Januar 2019) ein kleiner Artikel von Elisabeth Raether: Nein, danke, ich bin satt.

Und ebenfalls in der ZEIT, online fei zugänglich, ein Artikel zu den Ergebnissen einer groß angelegten Forschungsarbeit zu nachhaltiger Ernährung.

 

Teil 2 zu "Esst Lebensmittel" findest du hier.


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